Kommunale Wärmeplanung

Die Stadt Bad Honnef will, in Übereinstimmung mit den Zielen der Bundesregierung, bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität erreichen. Ein zentrales Handlungsfeld, in dem bis dato kaum Emissionsminderungen gelungen sind, ist die Wärmewende.

Der erste wichtige Schritt zu diesem Ziel: Jeder und jede einzelne kann dafür sorgen, dass wir in Bad Honnef weniger Wärmeenergie verbrauchen, zum Beispiel, indem Häuser gedämmt werden, Lüftverhalten oder die Vorlauftemperatur der Heizung optimiert wird.

Natürlich werden wir aber auch zukünftig weiter im Winter heizen und warm duschen. Diese Wärme soll nach und nach von verschiedenen Erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden, beispielsweise Geothermie oder Solarthermie. Auch Nah- und Fernwärme werden eine immer größere Rolle im Wärmemarkt der Zukunft spielen.

Die kommunale Wärmeplanung muss also Antworten darauf finden, wie Bad Honnefs Energiebedarf gesenkt und der restliche Teil durch Erneuerbare Energien gedeckt werden kann.

Die Kommunale Wärmeplanung bildet die langfristige Planungsgrundlage für die Steuerung der Wärmewende auf kommunaler Ebene. Diese Wende kann nur gelingen, wenn alle Akteure, wie Energieversorger, HausbesitzerInnen, Wirtschaft und Co. in den Transformationsprozess eingebunden werden. Die Wärmeplanung erzeugt einen umfassenden Überblick über den momentanen Heizungsbestand und zeigt dann einen Fahrplan hin zur klimaneutralen Wärmeversorgung auf.

Die Wärmeplanung besteht aus 4 Schritten, die der Stadt Bad Honnef einen Weg hin zur klimaneutralen Wärmeversorgung aufzeigen sollen:

1. Bestandsanalyse

Um den Wärmebedarf Bad Honnefs zu ermitteln, wird der gesamte Gebäudebestand erhoben. Dabei werden unter anderem die Punkte Baujahr, Energieverbrauch und Heizungsart betrachtet.

2. Potentialanalyse

Zuerst werden Einsparpotentiale für die Bereiche Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme ermittelt. Anschließend erfolgt eine Analyse der in Bad Honnef infrage kommenden erneuerbaren Wärmequellen.

3. Entwicklung von Zielszenarien

Unter berücksichtigung des Integrierten Klimaschutzkonzepts der Stadt werden Zielszenarien entwickelt und räumlich verortet. In ihnen wird analysiert, wie eine Treibhausgasreduktion stattfinden könnte.

4. Entwicklung einer Wärmewendestrategie

Aus den Ergebnissen der vorangegangenen Schritte werden Maßnahmen abgeleitet und ein sozial und ökonomisch verträglicher Transformationspfad entwickelt. In ihm wird anhand einzelner Maßnahmen beschrieben, was sich in der Stadt schrittweise ändern muss, um die Wärmeversorgung Bad Honnefs zukünftig klimaneutral zu gestalten.

Am 13.09.2023 wurde der Förderantrag der Stadt zum Erstellen der kommunalen Wärmeplanung genehmigt. Stadtintern wurde Mitte November eine Auftaktveranstaltung mit allen relevanten Verwaltungseinheiten abgehalten. Zur Zeit laufen die Vorbereitungen zur Auftragsvergabe der kommunalen Wärmeplanung. Diese soll im Frühjahr 2024 stattfinden.

Erst im Anschluss ist eine verlässliche Zeitplanung möglich. Mit ersten Ergebnissen ist frühestens Ende 2024 zu rechnen. Über Beteiligungsformate kann die Stadtgesellschaft in regelmäßigen Abständen Akzente bei der Erstellung setzen und wird über die erarbeiteten Ergebnisse informiert.

Sie sind gesetzlich nicht verpflichtet, Ihre Heizung sofort zu tauschen. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sieht nur für neu eingebaute Heizungen vor, dass diese mit 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Sollte eine Reparatur Ihrer Heizung nicht mehr möglich sein, gelten verschiedene Übergangsfristen. So können Bad Honnefer Bürger noch bis zum 30. Juni 2028 weiter fossile Heizungen neu einbauen. Sollten Sie sich doch für den Tausch Ihrer Heizung entscheiden, gibt es vielfältige Fördermöglichkeiten. Eine gute Übersicht über Fristen, Pflichten und Fördermöglichkeiten finden Sie auf der Seite des BMWK.

Doch auch wenn Ihre Heizung noch intakt ist, können Sie anfangen Energie zu sparen. Dies beginnt mit kleinen Schritten, wie dem Gewohnheitswechsel hin zum effizienten Heizverhalten. Tipps zu Energieeinsparungen finden Sie hier. Auch größere Investitionen in die energetische Sanierung lohnen sich dank attraktiver Fördermöglichkeiten der Bundesförderung Effiziente Gebäude.

Als Mieter*in haben Sie nicht die Möglichkeit, alleine über einen Heizungstausch in Ihrer Wohnung zu entscheiden. Trotzdem haben Sie verschiedene Wege, Heizenergie und -kosten oder klimafreundlich einzukaufen. Gute Möglichkeiten zum Energie sparen, haben wir Ihnen hier zusammen gestellt.

Eine kostenlose Beratung zum Thema Wärme erhalten Sie bei der Energieagentur Rhein-Sieg. Diese bietet Bürger*innen der Mitgliedskommunen in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW eine Videobeartung zum Thema an.

Bei Interesse wenden Sie sich gerne an

Herrn Philipp Stauß, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW:

Tel. 02242 / 96930-10 oder rheinsiegkreis.energie@verbraucherzentrale.nrw

Weitere Informationen zu den Energieberatungsangeboten der Energieagentur Rhein-Sieg finden Sie hier. Alternativ können Sie hier auch eine online Videoberatung buchen.

Bestands- und Potenzialanalyse – Zwischenergebnisse

Potenzialflächen

Versorgungsradius

Wärmedichtekarte

Gefördert durch:

Logo BMkW und NKI

Förderkennzeichen: 67K26045

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.