Wärmepumpen

Für eine klimaneutrale Energieversorgung muss nicht nur unser Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Ein weiterer zentraler Baustein ist die Wärmewende. Für diese sind Wärmepumpen eine vielversprechende Alternative zur konventionellen Heiztechnik.

Wärmepumpen entziehen der Umwelt unter Einsatz von Strom Wärme. Dies kann durch Wärmeaustausch mit der Umgebungsluft, dem Erdboden oder dem Grundwasser geschehen. Die dadurch entstehende Wärme kann genutzt werden, um Ihr Haus zu beheizen oder Nutzwasser zu erwärmen. Pro eingesetztem Teil elektrischer Antriebsenergie können hier bei richtiger Dimensionierung im Schnitt 3 – 5 Teile Umweltwärme nutzbar gemacht werden (siehe Abbildung weiter unten).

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Klassischerweise bewegt sich Wärme immer von der höheren Temperatur zur niedrigeren Temperatur. Eine Wärmepumpe dreht diesen Effekt allerdings um, mit ihr ist es möglich Wärme entgegen des Temperaturgefälles zu bewegen, ähnlich der Funktionsweise eines Kühlschranks. Während der Kühlschrank die Wärme von innen nach außen transportiert, holt eine Wärmepumpe die Wärme nach drinnen.

Eine Wärmepumpe besteht aus drei Teilen:

  • Der Wärmequelle, bei der der Umwelt (ob Luft, Erdboden oder Grundwasser) Wärme entzogen wird.
  • Der Nutzbarmachung, bei der ein Kältemittel, in der Regel synthetische FCKWs (aber auch Wasser ist möglich), die Wärmeenergie der Wärmequelle aufnimmt und an den Heizkreislauf übergibt.
  • Dem Verteilsystem, der zur Warmwasserbereitstellung im Haus verwendet wird.

Die Effizienz einer Wärmepumpe wird an der Jahresarbeitszahl (JAZ) bemessen. Sie gibt das über ein Jahr gemittelte Verhältnis von erzeugter Wärmeenergie zu aufgebrachter elektrischer Energie an. Idealerweise wird eine Wärmepumpe laut dem Umweltbundesamt mit einer JAZ von 4 oder mehr betrieben.

Die JAZ einer Wärmepumpe steigt an, wenn kein hohes Temperaturgefälle zwischen Wärmequelle und Heizkreislauf vorliegt. Dies ist abhängig von zwei Faktoren:

  1. Geringe Wassertemperaturen im Heizkreislauf von 30 – 40 °C wie sie von Flächenheizungen (Fußbodenheizungen) genutzt werden.
  2. Hohe Temperaturen bei der Wärmequelle. Da sich die Umgebungsluft im Winter stärker abkühlt als der Erdboden oder das Grundwasser, ist die JAZ bei Luftwärmepumpen geringer.

Mit steigender JAZ fallen die Betriebskosten. Dies kann die Mehrkosten einer Erd- oder Wasserwärmepumpe rechtfertigen. Es sollte in jedem Einzelfall mit einem Energieberater besprochen werden, welche Wärmepumpenart die wirtschaftlichste Lösung darstellt. Den Kontakt zur kostelosen Energieberatung finden Sie weiter unten.

Eine erste Einschätzung der Wirtschaftlichkeit können Sie hier vornehmen.

Im Sommer kann der Prozess der Wärmepumpe umgekehrt werden, um Wärme aus dem Gebäude in die Umgebung zu transportieren. Auch hier sind Fußbodenheizungen aufgrund ihrer großen Fläche besonders gut dazu in der Lage, den Raum zu klimatisieren. Bei Erd- und Grundwasserwärmepumpen hält sich im Optimalfall die im Sommer ins Erdreich eingespeicherte Wärme bis in den Winter. Die Wärmepumpe kann dann aufgrund des geringeren Temperaturgefälles effizienter betrieben werden.

Eine kostenlose Beratung zum Thema Heizen erhalten Sie bei der Energieagentur Rhein-Sieg. Diese bietet den Bürgerinnen und Bürgern der Mitgliedskommunen in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW eine Videoberatung zum Thema an.

Bei Interesse wenden Sie sich gerne an

Herrn Philipp Stauß, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW:

Tel. 02242 / 96930-10 oder rheinsiegkreis.energie@verbraucherzentrale.nrw

Weitere Informationen zu den Energieberatungsangeboten der Energieagentur Rhein-Sieg finden Sie hier. Alternativ können Sie hier auch eine online Videoberatung buchen.

Sollten Sie generelle Beratung benötigen oder wissen Sie nicht genau, an wen Sie sich wenden sollten? Dann versuchen Sie es doch mal bei den Energielotsen unter der Rufnummer 0211 / 33 996 555.

Es gibt verschiedene Programme zur Förderung von Wärmepumpen. Wie hoch Ihr individueller Förderungsanspruch ist, können Sie mit dem Fördermittel-Rechner des Bundesverbands Wärmepumpe berechnen lassen.

Weitere aktuelle Förder- und Informationsangebote zum Thema erneuerbare Energien finden Sie hier: Bürgerinnen und Bürger | Klimaschutz.NRW

  1. Online Seminar und Beratung über das online Termin-Tool der Energieagentur Rhein-Sieg oder Verbraucherzentrale NRW buchen
  2. Vor Ort Begehung mit Heizungsmonteur vereinbaren
  3. Fördermöglichkeiten recherchieren