Starkregen

Die Ahrtalflut im Juli 2021 hat klar gemacht: Wir alle müssen uns mit den Gefahren, die von Starkregen ausgehen, auseinander setzen. Auch in unserer Gemeinde ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Starkregenereignissen gekommen, zuletzt in den Jahren 2013 und 2014.

Durch den Klimawandel kommt es vermehrt zu Extremwetterereignissen, darunter auch Starkregen. Dieser ist durch hohe Niederschlagsmengen in kurzer Zeit gekennzeichnet, die zu Überflutungen oder Sturzfluten führen können.

Starkregenvorsorge ist daher von großer Bedeutung, um im Ernstfall Schäden an Infrastruktur, Eigentum und Leben zu minimieren und eine resilientere und nachhaltigere Zukunft in einer sich verändernden Klimawelt zu gewährleisten.

Unter Starkregen versteht man Niederschlag, bei dem große Wassermengen in kurzer Zeit abregnen. Niederschlagsmengen ab 15 l / m2 in einer Stunde oder 25 l / m2 in 6 Stunden definiert der Deutsche Wetterdienst als Starkregen. Zum Vergleich: Ein mäßiger Sprühregen hat eine definierte Niederschlagsmenge von bis zu 0,5 l/m2.

Besonders gefährlich ist er, wenn Unwetterwolken nicht durch Wind über ein großes Gebiet verteilt abregnen, sondern der Starkregen örtlich begrenzt ist. Solche Ereignisse haben oft weitere Extremwettererscheinungen wie Sturzfluten oder Überschwemmungen zur Folge. Die Gefahr für Starkregen ist in den Sommermonaten (von Mai bis September) am höchsten.

Der Deutsche Wetterdienst warnt mit einem dreistufigen System vor Starkregen, wenn eine bestimmte Niederschlagsschwelle überschritten wird. Über die Internetseite oder die Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes können Sie Informationen über den Rhein-Sieg-Kreis abrufen oder abonnieren, um automatisch vor bevorstehendem Starkregen gewarnt zu werden. Auch die Bevölkerungsschutz App NINA warnt Sie vor Extremwetter wie Starkregen. Auf der Informationsseite der Stadt stehen Ihnen außerdem Hinweiskarten des Landes NRW zur Verfügung, die die Starkregengefahr in Bad Honnef anzeigen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat einen Katalog mit geeigneten Maßnahmen zur Prävention und im akuten Gefahrenfall zusammen gestellt. Bei den folgenden Handlungsempfehlungen vor Starkregen handelt es sich um eine Zusammenstellung der wichtigsten Maßnahmen:

  • Legen Sie sich Silikon und Sperrholzplatten bereit, um im Ernstfall undichte Stellen an Ihrem Haus schnell abdichten zu können.
  • Schwachstellen, die Sie schon im Vorfeld identifiziert haben können auch präventiv mit Sand- oder Erdsäcken geschützt werden.
  • Lagern Sie keine Gefahrstoffe im Keller, um im Ernstfall einer Kontamination des Wassers vorzubeugen.

Bei den folgenden Handlungsempfehlungen während Starkregen handelt es sich um eine Zusammenstellung der wichtigsten Maßnahmen aus dem Handlungskatalog des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zum akuten Gefahrenfall:

  • Bleiben Sie unbedingt im Gebäude, um der Gefahr vorzubeugen, von den Wassermassen weggespült zu werden.
  • Schalten Sie den Strom für Räume, die volllaufen könnten, aus.
  • Nutzen Sie Ihr Telefon nur im Notfall, um einer Überlastung des Mobilfunknetzes vorzubeugen.
  • Sollte es zu einem akuten Notfall kommen, verständigen Sie die Feuerwehr (112).
  • Unterschätzen Sie nicht die Gefahr von Kellerwasser. Bereits eine Wassersäule von wenigen Zentimetern kann einen so hohen Druck aufbauen, dass es nicht mehr möglich ist, Türen zu öffnen. So werden Kellerräume schnell zur Todesfalle.

Auch für das Verhalten nach Starkregen hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) einen Handlungskatalog mit konkreten Maßnahmen erstellt. Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung der wichtigsten Maßnahmen:

  • Überprüfen Sie Ihr Haus auf Schäden.
  • Betroffene Räume sollten schnellstmöglich getrocknet werden, um Folgeschäden zu vermeiden.
  • Sollten Gefahrgüter ins Wasser gelangt sein, verständigen Sie die Feuerwehr.
  • Informieren Sie Ihre Versicherung und machen Sie Fotos zur Beweissicherung.

Für eine effektive Starkregenvorsorge sorgen einerseits geeignete stadtplanerische Maßnahmen wie die Schaffung von Überflutungsgebieten, Rückhaltebecken und Frühwarnsystemen.

Zusätzlich dazu gibt es auch eine Vielzahl von Präventionsmaßnahmen die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfohlen werden, mit denen Sie Ihr Eigenheim besser vor Starkregen und Sturzfluten schützen können:

  • Installieren Sie Regentonnen oder -zisternen. Jeder Liter, der nicht von der Kanalisation aufgenommen werden muss, hilft im Ernstfall.
  • Schützen Sie Ihr Haus mithilfe einer Rückstauklappe gegen Rückstau aus der Kanalisation.
  • Planen Sie beim Hausbau alle Eingänge (Türen, Lichtschächte, Garagentore, Terrassentüren etc.) 15 Zentimeter über der Geländeoberfläche. Ebenerdige Eingänge sollten wasserdicht sein und dem Wasserdruck standhalten können.
  • Bringen Sie an der tiefsten Stelle Ihres Hauses einen Pumpensumpf und eine Tauchpumpe an.

Unter anderem durch die Starkregenereignisse, die Bad Honnef in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts getroffen haben, ist die Signifikanz des Thema in der Stadtverwaltung frühzeitig erkannt worden. Ein Arbeitskreis beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, die Anfälligkeit Bad Honnefs zu minimieren. Zur Prävention wurden eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen. So wurden etwa Bürgerinformationsveranstaltungen veranstaltet und ein Info-Flyer erstellt, den Sie hier herunterladen können. Außerdem findet reger, interkommunaler Austausch und gemeinsame Übungen statt. Auch der Rhein-Sieg-Kreis zeigt sich mit Akteuren wie dem Wasserverband engagiert.

  1. Beim Deutschen Wetterdienst über bevorstehenden Starkregen informieren und die Warnapps im Auge behalten.
  2. Sich auf den angegebenen Seiten informieren.
  3. Geeignete vorbeugende Maßnahmen ergreifen.